Der Weg der Hingabe bringt dich zu dir nachhause
Dem Ruf der Seele folgen
Mich mir selbst in der Tiefe hinzugeben und mich wahrhaftig zu zeigen, unabhängig von dem was das Außen von mir denkt, offenbahrt mir immer mehr den Sinn meines Lebens.
Ich glaube, ich bin hier auf die Erde geplumpst, um zu lernen, mich in meinem menschlichen Sein mit all meinen Unperfektheiten in Liebe anzunehmen und um zu meiner wahren Bestimmung zu finden. Meine wahre Bestimmung liegt darin begründet, die Essenz meiner Seele zu erfahren, mich von alten Prägungen zu befreien, Kindheitsdramen aufzulösen, das Karma von Vorinkarnationen und Paradigmen der Ahnen zu klären und zu erkennen, dass ich selbst ein wichtiger Teil des großen Ganzen bin. Es ist der Weg der Hingabe selbst, in dem meine Bestimmung liegt.
Und auf diesem Weg der Hingabe geht es darum, für mich den Weg zu finden, in dem die Liebe, das Universum, Gott oder wie auch immer man die allumfassende Kraft nennen mag, vollumfänglich und zum höchsten und besten Wohle Aller durch mich wirken kann.
Ich habe keine Beweise dafür, aber ich glaube, dass es nur einen Weg für jeden Einzelnen gibt, der perfekt mit dem jeweils einzigartigen Wesen und der eigenen Seelenessenz im Einklang schwingt und diesen Weg gilt es zu finden und zu leben. Den eigenen Seelenplanen eben.
Das Leben wird vorwärts gelebt, aber rückwärts verstanden
Wenn ich mein Leben rückblickend so betrachte, dann ergibt auf einmal alles so viel Sinn. Dann greift für mich alles ineinander über. Dann erkenne ich einen roten Faden. Dann verstehe ich, warum mein Leben so verlaufen ist, wie ich es erlebt habe.
Ich glaube, letztendlich ist unser Leben schon geschrieben. Sicherlich können uns bestimmte Tugenden aneignen und haben immer wieder eine Wahlmöglichkeit, welchen Weg wir einschlagen wollen, aber irgendwie habe ich die Vermutung, das alle Wege letzlich auf das gleiche Ziel hinaus laufen. Ich glaube eigentlich lebt das Leben uns und wir entscheiden, auf welche Art und Weise wir es erfahren wollen. Doch wenn wir bereit sind uns hinzugeben, dann dürfen wir den Weg gehen, der für uns am stimmigsten und am einfachsten ist. Denn dann kämpfen wir nicht mehr, sondern lassen uns natürlich vom Fluss des Lebens tragen.
Der Weg der Gnade
Es geht dabei nicht um das Ziel, sondern um den Weg. Wenn wir wählen, alle Kämpfe aufzugeben, die Welt mit mildem Auge zu sehen und uns auf die Liebe, Dankbarkeit, Demut und Güte ausrichten, dann erfahren wir Gnade.
Gnade ist ein Wort, das es in meinem Wortschatz lange nicht gab, weil ich es nicht verstanden habe, doch wahrscheinlich lässt es sich am besten mit wundersamer Fügung übersetzen, die uns in unseren erfülltesten Zustand bringt. Gnade ist Glückseligkeit, ein Zustand, den wir erfahren, wenn wir bereit sind, durch alle Ängste durchzugehen, um zu schauen, was auf der anderen Seite auf uns wartet.
Wenn wir bereit sind, uns unserer Stimme des Herzens hinzugeben und uns selbst treu bleiben, anstatt ein Leben zu leben, das irgendwelchen Konventionen von der Gesellschaft entspricht, dann werden wir geführt. Zumindest ist es das, was ich erfahren darf.
Wenn wir leise werden und begreifen, dass wir nicht unser bewertendes Bewusstsein sind, dann hören wir die Stimme der Liebe, die uns durch unser Leben zu unserer wahren Bestimmung und unserem höchsten Glück navigiert.
Mittlerweile habe ich begriffen, dass diese Stimme immer zu uns spricht, wenn wir bereit sind, ihr zu lauschen.
Sie kommuniziert über andere Menschen mit uns, die uns die entsprechenden Impulse geben, über Gedankenblitze, über Ohrwürmer, die den richtigen Text enthalten, über synchrone „Zufälle“, über wiederkehrende (negative) Ereignisse, über Träume und über die Natur.
Der Weg der Hingabe bedeutet die eigene Kartharis zu erleben
Obwohl ich irgendwann während meines Prozesses mein Vertrauen in den Glauben und in die Liebe und wieder gefunden hatte, war der Weg in die Hingabe nicht leicht für mich, zumal ich zuvor mein Leben lang Angst vor dem Kontrollverlust hatte.
Denn das Universum führt dich nicht einfach von heute in deine Bestimmung. Mit dem Ego gesteuert könntest du auf diesem Weg ansonsten zu viel Missbrauch anrichten.
Wenn du den göttlichen Weg gehen willst, wenn du dem höchsten Wohle aller dienen willst. musst du zuvor bereit sein, deine persönliche Katharsis zu erleben. Für mich hieß und heißt das, dass ich zulassen muss(te), alle Emotionen zu fühlen, alle dissoziierten Schattenanteile anzuschauen und anzunehmen, all das loszulassen, was nicht für mich bestimmt ist, mein Ego zu läutern, die Kontrolle abzugeben und mich all meinen Ängsten zu stellen.
Auf dem Weg der Hingabe musste mir eingestehen, dass alles, was ich vorher zu wissen glaubte, einer Illusion entsprungen ist, die mich von meiner eigenen Wahrheit abgehalten hat.
Der Weg der Hingabe war oft schmerzhaft für mich, denn er beinhaltete die Vergangenheit anzunehmen und die Verantwortung dafür zu mir zurück zu holen. Ich musste meinen dunkelsten Anteilen in die Augen zu schauen und meine zerstörerischsten Emotionen noch mal durchleben. Aber je mehr ich mich diesem Prozess ohne Widerstand und Kampf hingegeben habe, desto mehr wurde dieser Weg ein Weg der Heilung und Gnade.
Irgendwann habe ich begriffen, dass hinter der Angst die Freiheit auf mich wartet und dass jeder Schatten, den ich aufgelöst habe, neues Licht zu mir bringt.
Ich durfte erfahren, dass das Leben mich bedingungslos liebt und trägt. Jedes Mal, wenn ich aus einem Akt der (Selbst-)Liebe gehandelt habe, hat das Leben mich mit Momenten der Mystik und Wundern belohnt und mir einen weiteren leichtvollen Anteil von mir offenbart.
Ich bin noch lange nicht in meiner Essenz angekommen, ich kann die Schönheit meines Wesens vermutlich nur annähernd erahnen, aber ich freue mich darauf, das Geheimnis meiner eigenen Göttlichkeit auf meinem weiteren Prozess der Hingabe immer mehr zu erfahren.
Die Hingabe trägt dich nachhause. Bist auch du bereit, dich auf diesen Weg einzulassen?